Pubertät die Möglichkeit der Reflexion, des Wandels, für alle
Ich kann mich noch erinnern, wie ich vor Jahren auf einer Plattform für Zwillingsmütter Moderatorin war und immer wieder das Thema des „Trotzalters“ aufkam. Mir ist damals aufgefallen, dass man viel zu schnell bewertet.
„ah ja das ist die Trotzphase“ „die Phase vergeht wieder“ „ach gott das kenn ich…“
Ich beobachte und analysiere gern und vor allem finde ich das soziale Miteinander und Entwicklungen sehr spannend. (das ging auf dieser Plattform mit ein paar 1000 Zwillingsmüttern sehr gut)
Was wenn es die Trotzphase gar nicht gibt.. dachte ich mir damals. Was wenn wir einfach die Sprache der Kinder nicht verstehen. Was wenn wir als Eltern nicht reflektiert sind aber von uns anders denken. Wenn wir von uns denken, dass wir offen sind und man mit uns reden kann und unseren Kindern immer entgegenkommen. Was wenn unsere Kinder uns nur sagen wollen.. „hey.. du denkst das. Aber so ist es nicht.
Sie können sich noch nicht so ausdrücken. Sie können nicht sagen „ok, Eltern.. kommt ihr bitte mal zusammen an den Tisch. Ich würde gern über unsere Beziehung reden, denn da hakt es gewaltig. Nein IHR hört mir jetzt mal zu“
Wenn sie kein Gehör finden, dann machen sie es eben auf ihre Art. Durch ihr Verhalten und das kann sehr vielfältig sein! Ua auch das Essverhalten etc. Kindern finden Unmengen an Wege sich auszudrücken auf ihre Art.. aber nehmen wir die wahr? Warum muss es erst so weit kommen.
Klar dann meinen wir – naja es ist ja völlig normal – das Kind löst sich – es muss ja rebellieren – muss es? Kann es sich nicht frei entwickeln und trotzdem alles in Frage stellen – aber nicht ständig in eine Menge Konflikte mit uns kommen, weil wir einfach verstehen und zu hören und sein lassen.
Ich bin der Meinung das geht.
Ich habe das mit meinen Töchtern so erlebt und dann kam das „ja warts nur ab bei der Pubertät wird’s dann kommen, wenn sie jetzt nicht rebellieren“
Nur sie haben ja rebelliert, sie haben ja ihren Weg aufgezeigt, mir klar gemacht „Hey ich bin eine eigenständige Person.. behandle mich auch so“
Je besser man einander versteht, desto leichter wird es gehen. Das heißt aber nicht, dass es keine Konflikte gibt, und dass alles super nach Plan läuft.
Es kann völlig chaotisch sein, man muss sehr wahrscheinlich seinen Plan (sofern einer vorhanden war) übern Haufen werfen und sich aufeinander einlassen.
Und das ist glaub ich die größte Challenge.
Aufeinander einlassen.
Beide Entwicklungszeiträume sind für mich ein bedeutendes hin zum ICH – mit ca 2 ein – hey ok ich bin eine eigene Person.. ich fange jetzt mal an die Welt zu entdecken und ich hab das lange so gemacht wie ihr es wolltet.. aber hey. Ich habe auch eine eigene Meinung!
So ähnlich beginnt es dann in der Jugend. Nimmt man das ernst, findet man eine Basis. Ist man bereit sich zu hinterfragen? Manchmal ist man im Denken und Reden so festgefahren.. ist man bereit da hinzuschauen? Fällt einem das überhaupt auf?
Wenn man bereit ist die Welt (seiner) Kinder zu entdecken und verstehen zu wollen, wird man schnell merken wie kompromissbereit Kinder sind und dass es ihnen eigentlich darum geht gesehen zu werden wie sie sind.
Sie zeigen uns auch gern die "Missstände" auf.. zwischen Eltern.. oder im eigenen Verhalten. Wenn man mal als Eltern Kritik erlaubt und die auch aushält.. dann sind da viele wahre Sachen enthalten – Möglichkeiten um selbst zu wachsen und die Beziehung wachsen zu lassen.
Man kann bereit sein sich die anzuschauen oder nicht. So einfach.
Man darf die Jugend nicht unterschätzen. Sie machen das nicht als pure Rebellion.. (meiner Meinung das größte Missverständnis) sie haben Infos in ihrem Verhalten und wir können es aufgreifen und lesen lernen.. oder eben nicht..
Wachst aneinander und miteinander – man sucht viele Kurse auf um sich zu finden, um freier zu werden, glücklicher, geerdet – die Mitte stärken. Es gibt meiner Meinung nach viele Lösungen in diesen Konflikten – man muss es nicht im Außen suchen – nur lernen zu verstehen.
Rezept.. kunterbuntes Allerlei.. aus festgefahrenem Lösen
„Erwachsen sein ist Gelassenheit gegenüber dem Unvermögen. Dem eigenen und dem anderer.“
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